Eine Parodontitis ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparates, d.h. des Gewebes, welches die Zähne an Ort und Stelle hält und stützt. Dazu zählen das Zahnfleisch, der Kieferknochen und ein Faserapparat, der die Zähne im Knochen befestigt. Durch eine bakteriell ausgelöste Entzündungsreaktion wird der Zahnhalteapparat unwiederbringlich zerstört.
Unbehandelt führt eine Parodontitis zunächst zu Zahnlockerungen und schließlich zum Zahnverlust. Die Parodontitis entsteht für den Patienten meist unbemerkt aus einer zunächst oberflächlichen Zahnfleischentzündung und greift erst nach einer gewissen Zeit auf den Knochen und den Zahnhalteapparat über. Erkennen kann man eine Parodontitis an häufigem Zahnfleischbluten, Rötungen am Zahnfleisch, Zahnfleischrückgang, Mundgeruch und / oder an Zahnlockerungen oder auch Zahnwanderungen.
Der Grund für eine Parodontitis ist in den meisten Fällen eine nicht ausreichende Mundhygiene. Dazu kommen Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes, Zahnfehlstellungen und seltener Systemerkrankungen, die eine Parodontitis begünstigen und eine Behandlung erschweren. Auch genetische Komponenten spielen eine Rolle.
Zunächst muss in den meisten Fällen die häusliche Mundhygiene deutlich verbessert werden. Hierüber klären wir Sie in einer Vorbehandlungssitzung genau auf. Darüber hinaus sollte man versuchen, Risikofaktoren auszuschalten. Der wichtigste Bestandteil einer Parodontitisbehandlung ist die Entfernung der Bakterien auf den Oberflächen der Zahnwurzeln (auch unter dem Zahnfleisch). Dies geschieht meist je nach Anzahl der Zähne in 2-4 Sitzungen unter lokaler Betäubung und ist nahezu schmerzfrei durchführbar.
Mögliche Begleiterscheinungen einer Parodontitisbehandlung sind leichte Wundschmerzen in den ersten Tagen oder erhöhte Empfindlichkeit an einzelnen oder mehreren Zähnen.
Eine Parodontitis kann nicht „geheilt“ werden. Ziel ist es, die Zerstörung des Zahnhalteapparates zum Stillstand zu bringen oder zu verlangsamen. In schweren Fällen ist es nicht möglich, alle Zähne zu erhalten. Es kann sein, dass eine normale Behandlung nicht ausreicht und ein Zahn oder mehrere Zähne operiert werden müssen. Über den genauen Status und die Details klären wir Sie natürlich im Vorfeld auf.
Für eine erfolgreiche Parodontitisbehandlung ist es zudem wichtig, eine Nachsorge in Form regelmässiger Zahnreinigungen und Kontrollen zu betreiben.